Pferde-Fachtagung im Zeichen von Kompetenz und Tierwohl
Großes Interesse bei der Weiterbildungsveranstaltung der Tierschutzombudsstelle Steiermark.
Graz (11. November 2022).- Die Tierschutzombudsstelle Steiermark veranstaltete am Mittwoch, dem 9. November 2022, am Steiermarkhof in Graz unter dem Titel „Auf dem Rücken der Pferde“ eine Fachtagung zum Thema Pferd. Mehr als 170 Personen haben sich zu dieser Hybrid-Veranstaltung angemeldet. Rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren persönlich vor Ort, die restlichen Personen nahmen via Internet teil.
Tierschutzombudsfrau Barbara Fiala-Köck: „Das Thema Pferd bekommt immer größere Bedeutung. Ich freue mich sehr, dass wir eine professionelle Fachtagung mit hochkarätigen, internationalen Referentinnen und Referenten abhalten konnten. Den Bedürfnissen der Pferde eine Stimme zu geben und sie nicht ausschließlich als Sportgeräte zu sehen, war mir ein großes Anliegen.“ In den einzelnen Vorträgen wurden unterschiedliche Themen von der Ethik, Fragen der Haltung und Fütterung bis hin zur schwierigen Frage „Wie treffe ich meine Entscheidungen am Ende des (Pferde-)Lebens?“ diskutiert.
Svenja Springer vom Messerli Forschungsinstitut, Abteilung Ethik der Mensch-Tier-Beziehung referierte zum Thema „Höher, schneller, weiter!“ Mittels dreier ausgewählter Hindernisse, die es im Pferdeleistungssport zu überwinden gilt, wurden im Rahmen des Vortrages wesentliche Aspekte bezugnehmend auf das Pferd, die Rolle von Tiermedizinerinnen und -medizinern und dem möglichen Beitrag der veterinärmedizinischen Ethik aufgezeigt.
Christine Krouzecky von der Fakultät für klinische Psychologie der Sigmund-Freud-Privatuniversität Wien ging in ihrem Vortrag auf die Schattenseiten der Tierhaltung und die klinisch-psychologischen Aspekte der Mensch-Pferd-Beziehung ein.
Andreas Franzky, Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e. V. (TVT) berichtete über Tierschutz im Pferdesport und über die Erfahrungen mit der Umsetzung der Leitlinien des BMEL zu Umgang mit und Nutzung von Pferden unter Tierschutzgesichtspunkten. Dabei sei zu berücksichtigen, dass „Tierwohl“ mehr bedeutet als das Einhalten von Mindestanforderungen.
Ihren reichen Erfahrungsschatz über die tierärztliche Betreuung bei Pferdesportveranstaltungen teilte Constanze Zach, die in einer Vielzahl von internationalen Gremien als Turniertierärztin tätig ist, mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Fachtagung.
Zum Thema „Enrichment und Bewegungsanreize in der Pferdehaltung: Wie können wir die restlichen 23 Stunden des Pferdealltags bereichern?“ referierte Iris Bachmann vom Schweizer Nationalgestüt Agroscope. Ulrike Auer von der Veterinärmedizinischen Universität Wien verwies auf die Bedeutung der Schmerzerkennung beim Pferd. Auf Unzulänglichkeiten in der Gruppen- und Einzelhaltung gemäß BestTUPferd-Analysen ging Miriam Baumgartner vom Schweizer Nationalgestüt Agroscope ein. Manfred Hollmann von der Veterinärmedizinischen Universität beleuchtete die Wichtigkeit der Heuqualität als das A und O bei der Pferdefütterung.
Im letzten Vortrag behandelte Ulrike Auer die schwierige Frage: Wie treffe ich meine Entscheidung am Endes des Lebens eines Pferdes? Wie können verantwortliche Entscheidungen für chronisch kranke und alte Pferde getroffen werden?
Tierschutzombudsfrau Barbara Fiala-Köck fasst zusammen: „Wissen rettet Tiere. Das positive Feedback der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bestärkt uns, auch künftig hochkarätige Fortbildungsveranstaltungen zu organisieren und eine starke Stimme für die Tiere zu sein.“
Für Rückfragen steht Tierschutzombudsfrau Barbara Fiala-Köck unter Tel. +43 676 8666 3966 jederzeit gerne zur Verfügung.
Graz, am 11. November 2022
Martin Schemeth unter Tel.: +43 (316) 877-4204, bzw. Mobil: +43 (676) 86664204 und Fax: +43 (316) 877-2294 oder E-Mail: martin.schemeth@stmk.gv.at zur Verfügung.
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